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Geschichte. GRANADA. 12. Route. 77 Statthalter von Granada, Zâwi ibn Zîri, selbständig und gründete
hier die Dynastie der Ziriten, die aber schon 1090 den Almora-
viden
(S. 97) erlag. Mit dem Sinken der Macht der Almohaden
(S. 97) begannen neue Aufstände der eingeborenen Provinzstatt-
halter
, Granada ward 1246 Sitz der durch Al-Ahmar (Moham-
med
I.
) gegründeten Nasridendynastie, die sich nach dem Falle
von Sevilla (S. 63) noch fast 250 Jahre durch wechselnde Bündnisse
mit den Kastiliern und Meriniden (S. 97) im Besitz von Granada,
Málaga und Almería zu behaupten wußten. Mohammed I. bot den
aus Córdoba, Valencia und Sevilla vertriebenen Mauren in Granada
eine neue Heimat und begann den Bau der Neuen Burg (Al-Kasaba
al-dschedîda) auf dem Alhambrahügel. Seine Nachfolger schufen
in dem Alhambrapalast den prächtigsten aller Königssitze. Durch
ihre Fürsorge für Ackerbau und Industrie, durch die Pflege der
Wissenschaften, die Hebung der Baukunst und des Kunstgewerbes
verdunkelten sie selbst den Ruhm des alten Kalifats in Córdoba.

Die Parteikämpfe zwischen den Adelsgeschlechtern, namentlich
zwischen den Thayhri (Zegri) und den Beni Serrâdsch, den
Abencerragen der Sage, dazu Thronstreitigkeiten zwischen dem
König Mulei Abu’l Hasan ( 1485) und seinem Sohne Boabdil,
boten endlich den Katholischen Königen, Ferdinand und Isabella,
den willkommenen Anlaß zum Eingreifen und zur Erreichung ihres
Lebenszieles, dem Sturz des letzten Maurenreiches auf der Halb-
insel
. Boabdil, der nach dem Tode seines Vaters untätig zugesehen
hatte, wie Ferdinand zur Belagerung von Málaga schritt (S. 92),
raffte sich zwar zu einem letzten Verzweiflungskampfe auf, als die
Spanier die Räumung Granadas verlangten, schloß aber schon 1491
einen unrühmlichen Friedensvertrag und zog über die Sierra Ne-
vada
nach Nordafrika ab, wo er seine Tage in Tlemcen (S. 195) be-
schloß
. Mit der spanischen Herrschaft begann der Verfall der
Stadt, die Dekrete der Katholischen Könige entvölkerten sie, die
Inquisition wütete hier besonders stark, Granada sank zur lebenden
Ruine herab. Erst in den letzten Jahren hat sich durch den starken
Fremdenverkehr, die Gründung von Zuckerfabriken und durch den
Aufschwung des Bergbaues in der Sierra Nevada der Wohlstand
wieder etwas gehoben. Durch die rege Bautätigkeit werden neuer-
dings
ganze Stadtteile rasch modernisiert. Aber der Blick in die
Vergangenheit, die Überbleibsel der fremdartigen maurischen Kul-
tur
und Kunst, die Aussicht auf das schneebedeckte Hochgebirge
machen Granada noch immer zu dem schönsten Reiseziel in
Andalusien.

a. Die untere Stadt.

Den Zugang vom Bahnhof (Pl. B 6; Straßenbahn Nr. 1, s. S. 75)
bildet die Calle Real de San Lázaro. Sie mündet s.ö. auf den nach
einer Mariensäule (triunfo) benannten Paseo del Triunfo (Pl. C 4).